| England | Landschaften




Landschaften im Süd-Westen Englands






Dartmoor

Dartmoor National Park, Devon (Karte)




   Der Dartmoor National Park ist heute das am dünnsten besiedelte Gebiet Englands. Hier gibt es Anhöhen, von denen man selbst bei bester Sicht keine menschliche Behausung zu Gesicht bekommt.

   Menschenleer war es hier jedoch nie gewesen - Dartmoor war in vorgeschichtlicher Zeit geradezu ein Ballungsraum. Nirgends findet man prähistorische Relikte in einer solchen Dichte wie hier. Grimpspound im Nordosten ist die wohl besterhaltene bronzezeitliche Siedlung in England mit 24 kreisförmigen Hüttenfundamenten.

   Das Dartmoor erschließt sich in seiner ganzen Schönheit vermutlich nur dem Wanderer. In "England der Süden" z.B. sind fünf Wanderungen beschrieben. Lassen Sie sich von den weiten Heideflächen, den Baumbeständen, den tief in den Granit eingeschnittenen Bachbetten und den gewaltigen Steinauftürmungen betören.

   Mit dem Auto können Sie die Nordsüd- oder die Westost-Durchquerung wählen, die sich beide im Zentrum bei Two Bridges treffen.

Dartmoor
Dartmoor

The Mystery

  Wer im Dartmoor wandert muß damit rechnen, daß er Gesellschaft bekommt wenn plötzlich der Nebel aufzieht. Wenn Ihnen schon nicht der Hund von Baskerville begegnet, der gerne im Nebel verhangenen Dartmoor mit flammenden Augen klagend den Mond anheult, dann könnte Ihnen zumindest ein entflohener Sträfling aus dem berühmt-berüchtigten Her Majesty Prison, dem Hochsicherheitsgefängnis bei Princetown, begegnen. Angenehmere Gesellen sind da schon die vielen Schafe und die halbwilden Ponys, die es auch im Dartmoor gibt.

Alles über Dartmoor finden sie auf der Webseite der National Park Authority. In Princetown gibt es ein ausgezeichnetes Information Center.


Dartmoor-Logo




Bodmin Moor

Bodmin Moor, Cornwall (Karte)







   Nordöstlich von Bodmin erstreckt sich das wilde und raue Bodmin Moor mit dem Brown Willy (460m), dem höchsten Punkt Cornwalls. Diese Landschaft ist überzogen von bizarren Granitformationen wie z.B. dem Cheesewring, von Überresten menschlicher Siedlungen aus verschiedenen vorgeschichtlichen Epochen und von Orten, die mit König Artus in Verbindung gebracht werden. Steinkreise (wie The Hurlers) oder -Kreuze, Dolmen wie der Trethevy Quoit, der Dozmary Pool, der als einer der Seen genannt wird, in dem das Schwert Arturs Excalibur ruhen soll, oder unweit vom See liegt Slaughter's Bridge, wo die letzte Schlacht Arturs stattgefunden haben soll. All diese Orte gaben und geben Anlaß zur Legendenbildung.

   Nicht unerwähnt bleiben soll das Jamaica Inn bei Bolventor, das durch den gleichnamigen Roman von Daphne du Maurier weltweite Berühmtheit erlangt hat.
 
   In dieser mitten im Moor gelegenen, Pub genannten Spelunke gehen dunkle Gestalten aus und ein. Der Wirt ist der Anführer einer Shipwrecker-Bande, die mit falschen Lichtzeichen Schiffe auf die Klippen locken, die Mannschaft umbringen, die Fracht stehlen und im Jamaica Inn geeignete Lagermöglichkeiten vorfinden.
 
   Heute gehen hier eher Busladungen voll Amerikanischer und Japanischer "Gestalten" in der alten Bar, dem Restaurant, dem Souvenirshop und dem Kuriositätenmuseum ein und aus.

Cheesewring
Cheesewring

Nahe der Ortschaft Minions, Cornwall (Karte)
   
Nur einen kurzen Fußmarsch von The Hurlers entfernt, befindet sich diese interessante und beeindruckende Steinformation - The Cheesewring. Die aufeinder liegenden Steine sind natürlichen Ursprungs. Das sie umgebende, weiche Erdmaterial wurde im laufe der Zeit weg gewaschen und geblieben ist diese, für das Bodmin Moor typische Steinschichtung.

The Mystery
   Es wird im Bodmin Moor von mehreren Einhimischen unabhängig voneinander, aber übereinstimmend berichtet, daß sie einem grünen Geisterauto begegnet sind. In dem als  Oldtimer mit Öllampen beschriebenen Auto sind vier angeheiterte junge Männer übers Moor gefahren. Entgegenkommende Autos wurde einfach von der Straße gedrängt.

   Solche Geschichten von übernatürlichen Ereignissen werden im Bodmin Moor gerne erzählt. Kein Wunder, regt die Landschaft doch geradezu die Phantasie an.





Exmoor

Exmoor National Park, Somerset (Karte)




   Das Exmoor, eine mit Farnen und Heidekraut bedeckte Hügellandschaft kann sehr urtümlich wirken, hat aber eine ganz eigene Schönheit. Einen großen Artenreichtum  von Pflanzen und Vögeln, auch Raubvögel,  findet man im Nationalpark. Besonders zu erwähnen sind die halbwilden Ponys, die 50.000 Schafe und das Rotwild in den Wäldern. 1000 km Wanderwege laden ein, diese großartige, erikafarbene Landschaft zu erkunden.

   Sehenswert ist der Doppelort Lynton - hoch auf den Klippen - und Lynmouth, der Hafen. Zwischen beiden Orten verkehrt eine interessante, uralt anmutende, steile Kabelbahn, die den Gewichtsausgleich zwischen dem aufsteigendem und dem absinkenden Waagen durch Wassertanks herstellt.

   Ein Abstecher zu einer Clapper Bridge, der 55 m langen Steinplattenbrücke Tarr Steps lohnt sich. Diese Brücke ist alt, aber niemand weiß genau wie alt - mindestens jedoch aus der Bronzezeit. (Karte)

Tarr Steps
Tarr Steps
Exmoor
Exmoor

The Mystery
Wenn im Exmoor die dichten Nebel vom Atlantik heranziehen,  kann es sein, daß Ihnen im Grau der Nebel eine der geheimnisvollen Großkatzen begegnet, die als "Beast of Exmoor" hauptsächlich durch die Presse geistern.

Die Tiere werden meist dann gesichtet, wenn frisch gerissene Schafe gefunden wurden. Wenn Sie aber etwas "Glück" haben, dann kommt Ihnen ein Mitglied der berüchtigten Räuberbande "Doone Gang" zu "Hilfe", die im Exmoor im 17. Jh. ihr Unwesen trieb. Ich kann ihnen aber nicht versprechen, daß sie es auch noch heute tun.




The White Horses




The Wiltshire Horses

   Wird die Grasnarbe über dem meist weißen  Kreide-Untergrund an einem Berghang großflächig abgetragen, dann entstehen weithin sichtbare Zeichnungen - The White Horses oder andere Figuren.
   Das älteste Pferd ist das ca. 112m lange Uffington White Horse (ca. 2600 Jahre). Die anderen Pferde in der Grafschaft Wiltshire wurden zwischen 1778 und 1937 hergestellt. Allein in Wiltshire gibt es 9 White Horses:

Westbury - 1778
Oldbury or Cherhill - 1780
Pewsey - 1785
Marlbourough oder Preshute - 1804 (renoviert 1873)
Alton Barnes - 1812
Broad Hinton oder Hackpen - 1838
Devizes - 1845
Broad Town - 1863
Ham Hill oder Inkpen - 1860
Pewsey - 1937





White Horse
     Uffington White Horse




Nothing Happened

The Valley of Rocks (Lynton) (Karte)




   Kaum hatten wir das Valley of Rocks durchfahren, stand unser Wohnmobil wie zufällig vor einer Wiese mit diesem Schild. Wer es nicht versteht, versteht nichts von England und dem Humor der Engländer. Wir reden noch nach Jahren immer wieder davon.
  Beim Einsteigen in den Waagen löste ich versehentlich die Handbremse und das Wohnmobil rollten auf eine die Wiese umzäunende Mauer zu. Im letzten Moment konnte Erika mit der Fußbremse die Höllentour stoppen.
   Erleichtert setzten wir unsere Fahrt gegen Maut weiter fort. Der asphaltierte Weg wurde aber immer enger und uns immer bänger. Links ging es steil in den Wald rein und rechts ebenso steil abwärts zum Meer. Der erste Mensch den wir trafen meinte dass wir weiter oben nicht durchkommen werden, da ein Baum über den Weg hänge.
   Mit dem Mut der Verzweifelten und gelegentlich durchdrehenden Rädern haben wir den Weg aufwärts und das Hindernis genommen. Runter wollten wir auf keinem Fall mehr denn den Weg kannten wir ja schon. Wenn wir den Fußweg, wie wir später auf der Karte erkannten, zurück gefahren wären, hätten wir auch das Schild geändert: "... - 12th June 2003 - shit happened." In unserem Reisetagebuch ist dieser Tag als "Horror Day" vermerkt.
Nothing Happend
"England"




Silbury Hill

Östlich von Backhampton (A4), Wiltshire (Karte)







   Weithin sichtbar reckt sich der 50m hohe, kegelförmige Silbury Hill dem Himmel entgegen. Ab ca. 2800 v.Chr. haben hunderte von Menschen diesen künstlichen Kegelberg in komplexer Bauweise errichtet. Für den Zweck dieses Bauwerkes gibt es keinerlei Anhaltspunkte. Im inneren wurde bislang keine Grabkammer gefunden und auf dem Gipfel gibt es keine Anzeichen von Bebauung.

   Geoffrey Ashe schreibt zum Silbury Hill:
"Silbury ist auf ganz eigene Art verwirrend. Es ist der größte künstliche Erdhügel Europas. Es handelt sich nicht einfach nur um einen Haufen Erde, sondern um eine sorgfältig konzipierte Struktur, in Etappen gebaut und mit Umgestaltungen verbunden. In seiner heutigen Form wird der Hügel von inneren Wänden und Schichtungen aus Kreidefels zusammengehalten; einige bestehen aus Geröll, andere haben die Form von Blöcken. Es muß ein ungeheurer Arbeitsaufwand erforderlich gewesen sein, und die Anlage war zweifellos von einzigartiger Bedeutung."
Silbury Hill
Silbury Hill

Die Große Göttin ... Silbury soll mit seinem Ringgraben eine Form bilden, die an eine Göttin, die Erdmutter nämlich, darstellende Figur erinnere. Diese Theorie ist Teil einer These über eine sehr alte Religion, die sehr weit verbreitet war und sehr ernsthaft vertreten wurde. Danach waren die Megalithbauer Verehrer der Großen Göttin. Einige Feministinnen unserer Tage übernahmen diese Theorie - zumindest insoweit, als sie Silbury als ihr zugehörig verehren.

The Mystery Silbury Hill ist womöglich das rätselhafteste Monument überhaupt. Selbst Archäologen wagen über den Sinn dieses Berges nicht zu spekulieren. Angeblich ist Silbury der Grabhügel des Königs Sil, über dem sonst nichts bekannt ist, oder eines Ritters in goldener Rüstung. Möglicherweise verbirgt sich darin sogar die Statue eines Pferdes mit seinem Reiter aus massivem Gold. Vielleicht ist es aber auch nur eine Ladung Erde, die der Teufel eigentlich aus der Luft über Marlborough abwerfen wollte.






© 1999-2007 S. Schicht-Kammerer, STONEDANCE.DE